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ICH LIEBE DICH ANGI the NUMBER 1
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Das Honig-Beispiel
Das Beispiel des Honigs hat spätestens seit Xenophanes von Kolophon Geschichte.
Es findet sich nämlich folgendes Fragment:
"Wenn Gott nicht den gelben Honig hätte wachsen lassen, so würden sie sagen, die Feigen seien viel süßer." [1]
Das Beispiel des Honigs findet sich auch bei Demokrit:
"Daraus, dass der Honig den einen bitter und den anderen süß erscheint, schloß Demokrit, dass er weder süß noch bitter sei." [2]
"Daß der Honig süß ist", so schreibt Timon von Phleius in seiner Schrift Über die Sinne, "setze ich nicht, dass er aber süß erscheint (phainetai), dem stimme ich zu". [3]
Im Zusammenhang damit zitiert Diogenes Laërtios einen Satz aus den Indalmoi: "Aber das Erscheinende (to phainomenon) herrscht überall, wo es hinkommt." [4]
Timon unterscheidet also:
(1) Der Honig ist süß
(2) Der Honig erscheint süß
Die Aussage (1) macht eine Aussage über die Sache, wie sie an sich ist. (2) hingegen spricht nur von einem Eindruck, den Sache auf mich oder auf uns macht. Timon lässt ausschließlich Sätze vom Typ (2) gelten. Darüber, dass mir etwas so oder so erscheint, kann man nicht streiten. Eine Widerlegung ist hier nicht möglich. Wenn ich sage, dass mir etwas so schmeckt oder erscheint, können die anderen dafür keine Begründung von mir verlangen. Weder ich noch andere können an dem, was mir erscheint, zweifeln.
Es ist möglich (2) verschieden zu lesen:
(2a) Der Honig erscheint mir süß oder
(2b) Der Honig erscheint uns als süß.
Die Lesart (2a) hätte einen Solipsismus zur Folge, jeder einzelne hätte seine eigene Welt. Sie hätte den Vorteil, dass sie ohne erkenntistheoretische Voraussetzungen auskommt.
(2b) erfordert, dass wir den Schritt in die Intersubjektivität machen und wenn schon keine objektive Welt, so doch wenigstens eine gemeinsame Welt der Er