Joan Baez
Es gibt Künstler, die sich selbst treu bleiben und es dennoch schaffen sich stetig weiter zu entwickeln. Zu diesen Ausnahmeerscheinungen zählt die Ikone des politischen Folk Songs Joan Baez. Ihr Repertoire reicht von ihren eigenen Songs über jene von Bob Dylan, den sie in seinen Anfängen maßgeblich förderte bis hin zu Kompositionen der neuen Singer / Songwriter Generation wie z.B. Ryan Adams. Die mittlerweile 65-jährige Künstlerin aus New York veröffentlicht 2008 mit "Day After Tomorrow" ihr erstes neues Album seit über fünf Jahren! "Day After Tomorrow" wurde in Nashville, TN aufgenommen und vom grandiosen Steve Earle produziert. Für "Day After Tomorrow", benannt nach dem Song von Tom Waits, hat sie ihre Lieblingssongs von Tom Waits, Elvis Costello, T Bone Burnett, Patty Griffin, Thea Gilmore, Steve Earle u.a. neu interpretiert. So wird "Day After Tomorrow" zu einem Meilenstein in ihrer 50-jährigen Karriere.
Baez hat sich jedoch nicht nur durch ihr musikalisches Schaffen einen Platz in der Geschichte geschaffen, sondern auch durch ihr umfassendes soziales Wirken, so weigert sie sich 1963 beharrlich, bei ABC im Fernsehen aufzutreten, da der Sender den linken Musiker Pete Seeger boykottiert. Während des Vietnam-Krieges behält sie eigenmächtig 60% ihrer Einkünfte ein, da sie nicht möchte, dass von ihrem Geld der Krieg in Asien mitfinanziert wird. Sie setzt sich für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner ein, denn damals herrscht im Süden eine ähnliche separative Politik wie in Südafrika. Nach Ende des Vietnamkrieges richtet sie ihre Aufmerksamkeit besonders auf Südamerika und die dort herrschenden Wirren um Militärputsche, Diktaturen und Menschenrechtsverletzungen. Ihre politischen Aktivitäten haben sie auch in Schwierigkeiten gebracht (90-tägige Haftstrafe, Verbot ihrer CDs aus CD-Läden in Europa in den 1960ern), aber Baez stand und steht immer noch zu ihren Überzeugungen: “You don't get to choose how you are going to die or when. You can only decide how you're going to live. Now!"