Die „Falknerei“ gibt es seit 3000 Jahren, 2010 wurde sie von der UNESCO zum „immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ erklärt. Eine besondere Schau und viel Interessantes darüber gibt es am Sonntag, 17. Juli um 15 Uhr auf dem Stiftsplatz in Klosterneuburg (NÖ) zu sehen und zu hören. In historischen Gewändern der Renaissance-Zeit treten die Falkner bei freiem Eintritt auf und lassen ihre Adler und Falken über dem Stift kreisen und während einer nachgestellten Beizjagd im wilden Sturzflug auf das „Federspiel“ hinabstoßen: Das Federspiel – aus Leder und Vogelfedern – imitiert an einem etwa zwei Meter langen Seil, das wie ein Lasso geschwungen wird, einen Beutevogel, auf den sich die Greifvögel stürzen.

In freier Wildbahn ist dies selten zu sehen: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass freilebende Vögel hin und wieder nur drei Minuten pro Tag auf Jagdflügen sind, um Beute zu machen und die Vögel im Sturzflug bis zu 200 Stundenkilometer schnell werden. War der Flug erfolgreich, verbringen sie den Rest des Tages mit Gefiederpflege und Verdauen.

Die Greifvögel und die Falkner kommen von der niederösterreichischen Rosenburg, die zu den renommiertesten Veranstaltern dieser Attraktion zählt. So ist die Rosenburg etwa in zahlreiche Artenschutz- und Zuchtprogramme für Adler und Falken eingebunden – die Vögel kommen fast alle aus eigener Zucht – und legt besonderen Wert auf artgerechte Tierhaltung: Je nach Charakter der Vögel werden sie paar- oder gruppenweise in artgerechten Volieren gehalten und bei den Vorführungen wird nur das natürliche Verhalten der Vögel präsentiert. Zwar geht es dabei unblutig zu – die Vögel stürzen sich nur auf Attrappen – doch als Belohnung gibt es dann trotzdem Fleisch.

Besucher der Greifvogelschau sind natürlich eingeladen, vorher oder anschließend das vielfältige Angebot des Stiftes auf einer der Touren durch das Stift kennenzulernen, etwa die neu eröffnete Schatzkammer oder die Ausstellung der religiösen Werke des Bildhauers Peter Jecza in der Sala terrena-Galerie. Für eine Stärkung zwischendurch stehen drei Lokale mit schattigen Gärten oder einem wunderschönen Blick auf Wien zur Verfügung.



Tipp: Nutzen Sie das Stiftsticket um 15 Euro, das alle am jeweiligen Tag angebotenen Touren/ Tickets inklusive aller Führungen und Audioguide in neun Sprachen beinhaltet.



Allgemeines zum Stift Klosterneuburg

Das 1114 vom Heiligen Leopold gegründete Stift Klosterneuburg gehört seit fast 900 Jahren zu den bedeutendsten sakralen und kulturellen Zentren Österreichs. Die Verbindung zwischen gelebtem Glauben, den einzigartigen Kunstschätzen und den edlen Weinen aus eigener Produktion verleiht dem über der Donau gelegenen Stift seinen unverwechselbaren Reiz und macht es zu einem der lohnendsten Ziele vor den Toren Wiens. Mehr Information unter www.stift-klosterneuburg.at.



Allgemeine Information:

Stift Klosterneuburg, Stiftsplatz 1, 3400 Klosterneuburg (Niederösterreich)

Tel: +43 (2243) 411-0

Email: [email protected], www.stift-klosterneuburg.at

Alle Termine für Greifvogelvorführungen: 17. Juli, 14. August und 18. September 2011

Anreise/ Parkmöglichkeit:

öffentlich: U4, ab Heiligenstadt: S-40 (S-Bahn) oder Buslinien 238 oder 239 bis Klosterneuburg-Kierling, von dort kurzer Fußweg (ca. 15 Minuten)

Auto: B 14, Parkgarage und Parkplätze im Stiftsbereich. Bitte beachten Sie die geänderte Verkehrsführung wegen des Baues eines Kreisverkehrs im Zuge der Wienerstraße.

Donauradweg (für Sportliche)